USA Südwesten 2

San Diego – Palm Springs – Joshua Tree NP – Patrified Forest NP – Grand Canyon NP – Page, Lake Powell

San Diego – Palm Springs

Tag 8, 02. Juni 2005, Donnerstag

Auf der Fahrt nach Palm Springs haben wir einen „kleinen“ Shopping-Zwischenstopp im Desert Hills Outlet Shopping Mall gemacht. In den folgenden vier (!) Stunden haben wir das gemacht, was die Amerikaner so treffend „Shop Till You Drop“ nennen. Wobei wir aber nur in drei Läden so richtig zugeschlagen haben: Nike, Timberland und Gap (Kids).

Übrigens war das Wetter heute sehr unangenehm mit viel kaltem Wind und starker Bewölkung. Das änderte sich aber schlagartig kurz hinter den Bergen bei der Einfahrt ins Coachella Valley, in dem neben anderen Wüstenstädten wie Indian Wells das bekannte Palm Springs liegt. Im Visitor Center haben wir gleich einen super Tipp für ein sehr günstiges Zimmer (65$, normal 129$) in einem wirklich sehr schönen und neuem Hotel (Pepper Tree Inn) bekommen.

Nach einer kurzen Abkühlung im Pool ging’s noch etwas in die City von Palm Springs. An diesem Abend war ein Teil der Hauptstraße für eine Art Straßenfest gesperrt. So klang auch dieser Abend mit einer sehr schönen Atmosphäre (Musik, warmes Wetter und gutem Essen) aus.

Palm Springs – Joshua Tree NP

Tag 9, 03. Juni 2005, Freitag

Heute ging’s zu allererst in den Joshua Tree NP. Wir fuhren den Park von Nordwesten her an, was sich auch als eine sehr schöne Stecke herausstellte. Hier kam dann auch zum ersten Mal Michas Geburtstagsgeschenk, der „National Park Pass“, zum Einsatz :-). Vielen Dank noch mal an Micha, Steffi, Johanna und Ralph.

Nach einem kurzen Trail durchs Hidden Valley stiegen wir noch auf den Ryan Mountain auf. Hier schlauchte uns die Hitze zum ersten Mal so richtig. Aber zum Glück gibt es ja im Auto eine Klimaanlage. Nach einem kurzen Abstecher zum Keys View, von dem aus man den San Andreas Graben sehr gut sehen konnte, ging’s dann über Twentynine Palms erst mal in die Einöde.

Unser Weg führte uns nun querfeldein zuerst nach Amboy, Needles bis wir dann schließlich völlig erschöpft in Kingman ankamen. Die Strecke wahr einfach unbeschreiblich. Meilenweit keine einzige Kurve und kaum ein Auto bzw. Zivilisation um uns herum zu sehen. Es ging schnurgerade durch die Einöde.

Nach ca. 2 Stunden sahen wir dann mal wieder andere Autos auf dem Highway, der uns dann den Rest des Weges nach Kingman brachte. Dort fanden wir dann auch gleich ein Super 6 Motel, direkt am Highway. Der Highway war in der Nacht nicht zu hören, wie wir zuerst befürchtet hatten. Aber die Eisenbahn, die fast jede Stunde laut hupend durch den Ort fuhr. Dies ist so, wie wir später noch erfuhren, in ziemlich jedem Motel entlang der alten Route 66, an der auch die Eisenbahnlinie entlang läuft.

Grand Canyon NP – Wupatki / Sunset Crater  NM

Tag 10, 04. Juni 2005, Samstag

Von Kingman sind wir zum Grand Canyon NP South Rim gefahren, der unser eigentliches Ziel für heute gewesen wäre. Leider haben die Reiseführer nicht übertrieben, und es ist tatsächlich schwierig, am Wochenende ohne vorherige Reservierung eine Unterkunft im Park zu bekommen. Wir wollten eigentlich sowieso nur zelten, weil uns die Motels zu teuer waren, aber selbst für Zelte war im Grand Canyon Village kein Platz mehr frei. Nur in Desert View am Ostausgang des Parks wären noch Plätze frei gewesen. Rund um das Visitor Center war der Park aber schon total überlaufen.

Da wir ja flexibel sind, haben wir uns spontan entschieden, weiter zu fahren und den Grand Canyon auf morgen zu verschieben. Bevor wir den Park verließen, haben wir aber unsere zwei Nächte auf dem Campingplatz reserviert (man kann ja nie wissen!).

Wir verließen den Grand Canyon NP nach Osten mit dem geänderten Ziel, in Richtung des Patrified Forest NP zu fahren. Kurz vor Flagstaff verließen wir den Highway für einen kleinen Umweg, der zu zwei National Monuments führt.

Zuerst passierten wir das Wupatki National Monument, das einige indianische Ruinen beherbergt. Viel Zeit haben wir uns aber hier nicht genommen und nur schnell ein paar Fotos gemacht.

Auf der weiteren Fahrt hin zum Sunset Crater Vulcano NM änderte sich die Landschaft drastisch. Es ging höher und wurde kühler, die Wüste wich einer bewaldeten Landschaft die aus schwarzer Vulkanasche bestand. Direkt am Vulkankegel kann man auf einem kurzen Rundweg, die alten Lavaströme begehen und aus der Nähe betrachten. Das ganze war sehr eindrucksvoll, und der Umweg hat sich unserer Meinung nach sehr gelohnt.

Nach Flagstaff besuchten wir auch das Walnut Canyon NM, in dem die Trails aber leider schon geschlossen waren (ab 17 Uhr). Auch den Meteor Crater ließen wir „rechts“ an der Interstate 40 liegen. In Holbrook konnten wir dank AAA vergünstigt in einem Best Western Motel mit kostenlosem WLAN Internetanschluss übernachten.

Patrified Forest NP – Canyon De Chelly NM

Tag 11, 05. Juni 2005, Sonntag

Heute war früh aufstehen angesagt, da wir uns eine Mammutetappe vorgenommen hatten: als Erstes stand der Patrified Forest NP an, den wir über die Straße #180 anfuhren.

Unseren ersten Stopp machten wir gleich hinter der Entrance Station, um uns die Giant Logs anzuschauen und später bei dem etwas längeren Trail Blue Mesa. Wir waren beide sehr positiv überrascht, hatten wir uns doch zuvor nicht allzu viel von diesem NP versprochen.

Aber auch später an den Aussichtspunkten der Painted Desert konnten wir uns nur schwer von den grandiosen Anblicken losreißen.

Weiter ging’s dann auf der I-40 und dann auf der Straße #191 über Ganado bis Chinle, wo schon das nächste Highlight für diesen Tag auf uns wartete: das Canyon de Chelly NM.

Wir entschlossen uns auch aus Zeitgründen nur am South Rim entlang zu fahren und keine Wanderung hinunter in den Canyon zu unternehmen. An den zahlreichen Lookouts hat man einen wunderschönen Blick von oben in den tiefen Canyon. Der letzte Lookout führte uns dabei zum bekanntesten der Nadelfelsen, dem Spider Rock.

So langsam lief uns nun aber die Zeit davon. Wir mussten leider dringend aufbrechen, um noch eine klitzekleine Chance zu haben, unser Zelt heute Abend noch bei Helligheit aufzustellen.

Wir fuhren also wieder ein Stück zurück auf der #191 bis zu der Straßenkreuzung mit der #264, von der es nun durch ein Indianergebiet nach dem anderem bis Tuba City ging. Von dort ging es dann ein kurzes Stück auf der #160 und #89 bis zum Abzweig in Cameron auf die #64 Richtung dem East Entrance des Grand Canyon.

Von da an fuhren wir gegen die Zeit. Es wurde immer dunkler. Im Grand Canyon Village angekommen waren wir dann heilfroh, dass es mit unserer Reservierung vom Vortag ohne Probleme geklappt hatte, und wir auch noch im letzten Tageslicht unser Zelt auf dem Mather Campground aufstellen konnten. Völlig erschossen fielen wir völlig übermüdet zum zweiten Mal in diesem Urlaub in (das für Micha viel zu kleine) Zelt.

Grand Canyon NP: Bright Angel Trail

Tag 12, 06. Juni 2005, Montag

Heute ging’s endlich hinunter in den Canyon. Etwas später als geplant starteten wir um 8:30 Uhr zu unserer Tour. Gut ausgerüstet mit Wanderstöcken, was die wenigsten anderen hatten, machten wir uns an den Abstieg.

Der Abstieg von 900 Höhenmetern bis zu den Indian Gardens war dann auch recht einfach, es ging ja nur 2,5 Stunden bergab. Dort machten wir erst mal länger Pause, denn die Mittagshitze schlauchte uns doch sehr.

Bevor wir den Weg zum Plateau Point, ein Aussichtspunkt über den Colorado River, fortsetzten, befolgten wir den Tipp des NP Guides und machten unsere T-Shirts klatschnass. Ohne diese Maßnahme hätten wir den voll in der Sonne liegenden Weg von 1,5 Stunden hin und zurück kaum so unbeschadet überstanden. Die Aussicht war super und man konnte von dort aus auch zum ersten Mal den Colorado River in der Tiefe sehen.

Danach sammelten wir noch mal unsere Kräfte und machten uns dann auf den langen Aufstieg. Bis zur ersten Hütte war es noch kein Problem. Der Aufstieg bis zur zweiten Hütte war dann schon deutlich anstrengender und Kräfte raubender auch wegen der Hitze. Doch das letzte Teilstück ging dann so richtig an die Knochen und es wurde zur Quälerei, weil der Pfad immer steiler wurde (nicht nur in unserer Einbildung!).

Nach 4,5 Stunden Wandern hatten wir es dann tatsächlich geschafft und standen um 18:30 Uhr wieder überglücklich oben am Rand des Grand Canyon. Die Füße und alles andere auch tat uns weh, aber wir wanderten sogar noch vom Aussichtspunkt Mather Point zum Yavapai Point am Rim entlang, von wo wir den Sonnenuntergang beobachteten.

Nach einer wohlverdienten Dusche ging’s dann nochmals zum Yavapai Point, wo die ganze Woche eine „Star Party“ veranstaltet wurde. Mir war es viel zu kalt, aber Micha genoß es in vollen Zügen.

Grand Canyon NP: Rim Trails – Page, Lake Powell

Tag 13, 07. Juni 2005, Dienstag

Nach dem anstrengenden Tag gestern und einer wieder sehr kalten Nacht (nahe Null Grad) im Zelt taten uns heute morgen alle Knochen weh. Nach einer kurzen Stärkung mit Kaffe und Muffins haben wir uns den Grand Canyon nun noch einmal zum Abschied von oben entlang der Rim Trails ausgiebig angeschaut, fotografiert und gefilmt.

Die Fahrt nach Page zum Lake Powell war auch angenehm kurz, so dass wir schon um 15 Uhr ankamen uns uns gleich nach einem schönen Motel umsehen konnten. Unsere Wahl fiel gleich wieder auf das Best Western, weil wir uns ein bisschen Luxus nach den doch recht strapaziösen Nächten im Grand Canyon gönnen wollten. Außerdem konnten wir den späten Nachmittag kurz am Pool zum Abkühlen nutzen und abends unsere Wäsche waschen.


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