Rundreise von Februar bis März 2008 mit dem Mietwagen von Mexico City nach Cancun
Anreise nach Mexico City
Freitag 15.02.2008
Von Stuttgart aus sind wir früh morgens über Frankfurt und Houston nach Mexico City geflogen. Etliche Stunden später hatten wir es dann geschafft.
Beim Zoll erwischte uns dann prompt noch die zufallsgesteuerte rote Ampel, weswegen wir unsere Taschen öffnen mussten. Bereits hier machte sich bemerkbar, dass wir nicht sehr weit mit unserem Englisch kommen würden. Verständigen ging wirklich nur über Spanisch. Aber mit Wörterbuch und Handzeichen hatten wir dann kurze Zeit später auch das überstanden.
Als nächstes marschierten wir zur Firma Taxi Sitio und besorgten uns, wie im Reiseführer empfohlen, einen Taxiwertschein für unsere Fahrt ins Zentrum. So weit so gut. Als wir allerdings ins Taxi einstiegen und unseren Zielort dem Taxifahrer nannten, kam von diesem statt eines Okays, nur ein Schwall von spanischen Sätzen. Also wir wild blättern in unseren Wörterbüchern, bis wir dann zumindest mal soviel verstanden, dass er uns nicht zu unserem Hotel fahren könnte, weil dort in diesem Gebiet heute eine Bombe hochgegangen wäre und er nicht durch die Polizeikontrollen durchkommen würde.
Aussteigen wollten wir aber auch nicht. Als der Taxifahrer das begriff, fuhr er dann doch los. Nach ein paar Umwegen durch ein paar rotlichtmilieu geprägte Gebiete erreichten wir dann doch letztendlich unser Hotel Holiday Inn direkt am Zocalo.
Nach 24 Stunden auf den Beinen fielen wir dann totmüde ins Bett.
Besichtigung Mexiko City mit anthropologischem Museum
Samstag 16.02.2008
Nach einem ausgiebigen Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels, mit herrlichem Blick auf den Zocalo, erkundeten wir das Centro Historico. Zum Glück ging heute ein leichtes Lüftchen, so dass der ständige Hustenreiz, den wir am Abend zuvor sofort verspürten, nicht ständig auftrat. Die Luftverschmutzung hier ist wirklich unglaublich.
Zu Fuß ging es zunächst einmal um den Zocalo mit dem Palacio Nacional, der Kathedrale und dem Templo Mayor. Anschliessend besichtigten wir noch den Plaza Santo Domingo und alles was sich auf den Weg zum Parque de Alameda befand.
Nach einem kurzen Stop im Hotel ging es am Nachmittag mit der Metro zum Anthropologischen Museum. Ein absolutes Muß und schon mal ein guter Vorgeschmack auf das, was uns die nächsten Wochen erwarten wird.
Ausklingen ließen wir unseren ersten Abend, wie wir ihn begonnen hatten, gemütlich bei einem Abendessen auf der Dachterrasse unseres Hotels.
Fahrt nach Teotihuacan oder Chaos im Straßenverkehr von Mexico City
Sonntag 17.02.2008
Nach einem erneuten ausgiebigen Frühstück auf der wirklich tollen Dachterrasse beschlossen wir nochmals für ein paar Stunden Mexiko City unsicher zu machen.
Unseren Mietwagen wollten wir heute nicht zu früh abholen um ihn am letzten Tag nicht allzu früh in Cancun wieder abgeben zu müssen. Gegen 11 Uhr bestellten wir dann aber unser Taxi um uns an den Flughafen fahren zu lassen. Dort angekommen ließen wir uns von unserem Vermieter noch erklären wie wir am schnellsten auf die sogenannte Ringautobahn kommen würden. Er meinte nur, dass wir uns aber ja nicht verfahren sollten, sonst wären wir „Lost in Mexiko City“.
Was wir dann auch nach ca. 10 Minuten wirklich waren. Die Strassen wurden immer enger und enger und zum Schluss bestand die Strasse nur noch aus einer Spur und dicht gedrängten Verkaufsständen am Rand. Dazu kommt noch, dass die Mexikaner keinerlei Straßenordung kennen. Dort wo theoretisch zwei Autos durchpassen, versuchten es mindestens drei oder vier. Wir schwitzten Blut und Wasser um unser Mietauto und versuchten krampfhaft jeder Kollision auszuweichen.
Ausserdem gibt es so gut wie keine Verkehrsschilder, bzw. keinerlei Richtungsschilder. Nach etwa 2 Stunden im Verkehrschaos von Mexiko City gelangten wir dann endlich mehr oder weniger zufällig auf diese von uns sehnlichst gesuchte Ringautobahn. Völlig erschossen beschlossen wir nun schweren Herzens direkt nach Teotihuacan zu fahren und nicht wie vorgehabt, die Monarch Schmetterlinge bei Angangueo zu besuchen. Der Kulturschock war uns dann doch etwas zu groß.
In Teotihuacan angekommen buchten wir uns für die kommenden zwei Nächte bei den Club Med Villas direkt an der archälogischen Stätte ein. Es ist zwar nicht die billigste Unterkunft, aber dafür die einzige direkt an den archälogischen Stätten. Und auf jeden Fall empfehlenswert.
Den restlichen Tag genossen wir das super Wetter und die für uns doch sehr warmen Temperaturen am Pool.
Besichtigung von Teotihuacan
Montag 18.02.2008
Dadurch, dass wir direkt neben den archäologischen Stätten übernachtet hatten, waren wir auch wirklich die Ersten. Kaum zu glauben! Pünktlich um 7 Uhr betraten wir die archälogische Stätte. Wir waren sogar noch vor dem Kartenabreißer da. Der kam uns plötzlich hinterhergesprintet. Und auch die zahlreichen Verkaufsstände im Eingangsbereich waren noch wie ausgestorben.
Bis 9 Uhr konnten wir nun das Ganze mit ein paar wenigen Anderen alleine geniessen. Danach wurde es aber deutlich voller. Ein Touribus nach dem anderem kam mit Tagesausflüglern aus Mexiko City an.
Gegen 12 Uhr hatten wir dann erst mal genug und entschlossen uns für ein Päuschen mit Mittagessen und einer Abkühlung am Pool. Wir suchten uns eines der kleinen Restaurants direkt an der Ringstrasse, die um die archälogische Stätte herumführt, aus. Das Restaurant Techinanco war im Lonely Planet der Tipp des Autors. Er beschrieb es als das freundlichste Lokal, das gute Hausmannskost serviert und seine Energie aud die Küche und nicht auf das Anlocken von Kunden verwendet. Und so war es auch. Beinahe wären wir wieder weggefahren, weil wir dachten, dass es geschlossen wäre. Es war wirklich das einzige, wo keiner davor stand und uns versuchte für das Restaurant zu gewinnen. Das Essen war hervorragend und die Oma stand wirklich hinterm Herd. Also wirklich empfehlenswert.
Nach einer Abkühlung im Pool, machten wir uns gegen 4 Uhr, nochmals auf zur archälogischen Stätte. Man kann an einem Tag beliebig oft das Gelände betreten uns wieder verlassen. Was uns nochmals en paar schöne Fotos bei tiefer stehender Sonne erlaubte.
Fahrt nach Puebla, Besichtigung von Cholula und Puebla
Dienstag 19.02.2008
Heute führte uns unser Weg nach Puebla. Diesmal fanden wir auch auf Anhieb den direkten Weg auf die Ringautobahn. Anstrengend wurde die Fahrt aber trotz allem wieder, da auf dieser Strecke etliche Baustellen waren und die Beschilderung mal wieder zu wünschen übrig ließ. Nach etwa 2 Stunden gelangten wir aber endlich auf die Autobahn nach Puebla.
Auf dem Weg besuchten wir noch die Tepanapa-Pyramide in Cholula. Sie ist vom Volumen her die größte der Welt. Sichtbar ist jedoch nur ein rekonstruierter Teil an einer Seite. Deshalb wirkt die Pyramide eher wie ein Hügel in der Stadt mit einer Kirche drauf. Von oben hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Stadt Cholula und die in der Ferne liegenden Vulkane Popocatepetl und Iztaccihuatl.
Danach ging’s zu unserem Hotel in Puebla, das NH Puebla, direkt in der Nähe des Zocalos. Wir brachten kurz unser Gebäck aufs Zimmer und machten uns dann auf, um noch etwas die Innenstadt von Puebla zu besichtigen. Wir besichtigten noch den Zocalo und die Kathedrale und schlenderten dann gemütlich etwas durch die Straßen mit ihren kachel verzierten Fassaden. Auffällig war hier, dass man so gut wie keine Touristen sah. Wir sind richtig aufgefallen, v.a. Micha, der alle Anderen um mindestens einen Kopf überragte.
Fahrt nach Oaxaca
Mittwoch 20.02.2008
Nach einem gemütlichen Frühstück in unserem Hotel machten wir uns früh am Morgen auf den Weg nach Oaxaca. Auch heute stand wieder eine lange Fahrt auf dem Programm. Aber zum Glück konnten wir ausschliesslich auf der Autobahn fahren. Die Autobahn kostete zwar Maut, aber dafür kamen wir auch zügig voran.
Nach 5 Stunden Fahrt machten wir uns in Oaxaca als erstes auf die Suche nach einem passenden Hotel für die Nacht. Wir entschieden uns für das Hotel Anturios (Tip aus dem Reiseführer Know How). Es liegt eingermaßen zentral und verfügt über einen Parkplatz im Innenhof, der über die Nacht zugeschlossen wird. Im großen und ganzem empfehlenswert, allerdings war es zumindest in dieser Nacht etwas laut.
Da noch genügend Zeit war, machten wir uns noch zu Fuß auf in die Innenstadt. Oaxaca ist auf jeden Fall lohnenswert. Sehr viel Trubel und im Gegensatz zu Puebla sahen wir hier sehr viele Touristen. Wir bummelten gemütlich auf der Valdivieso / Alcala bis zum Zocalo. Auf dem Weg dorthin besichtigten wir die Kirche Santo Domingo. Die Häuser in dieser Fußgängerzone sind wunderschön und es macht richtig Spass dort etwas entlang zu bummeln. Auch fanden wir später in einer kleinen Seitenstrasse vom Zocalo ein nettes kleines Restaurant mit leckeren Tacos.
Abends hatten wir dann auch noch Glück. Gerade rechtzeitg zur totalen Mondfinsternis verzogen sich die Wolken und wir konnten die Mondfinsternis in vollen Zügen genießen.
Besichtigung von Monte Alban und Fahrt nach Tehuantepec
Donnerstag 21.02.2008
Geweckt wurden wir heute schon bereits um 5 Uhr morgens (oder 5 Uhr nachts :-)). Die ersten Geburtstagsglückwünsche aus Deutschland!
Danach ließen wir den Tag erst mal mit einem superleckeren Geburtstagsfrühstück beginnen und anschließend ging es hinauf zu Monte Alban. Monte Alban liegt auf einer Höhe von 1900 Metern auf einem abgetragenen Bergrücken 400 Meter höher als Oaxaca. Sie ist die größte und schönste Zapoteken-Stätte. Auch hier waren wir wieder die ersten eineinhalb Stunden fast für uns alleine. Anschließend wurde es jedoch deutlich voller und vor allem auch zunehmend heißer.
Drei Stunden später machten wir uns auf den Weg durch das Valle de Tlacolula nach Tehuantepec. Die Sehenswürdigkeiten auf der Strecke ließen wir aus Zeitgründen jedoch links liegen.
Die Fahrt nach Tehuantepec war sehr anstrengend. Sie zog sich auf einer kurvigen Bergstrasse von 2000 Meter Höhe auf Meereshöhe hinab. Zwischen Oaxaca und Tehuantepec gab es praktisch so gut wie keinen Ort. Nur ein paar kleinere Ansiedlungen, aber ohne Tankstellen oder Kiosk. Auch wurden wir nun das erste Mal angehalten und vom Militär durchsucht. Schon ein komisches Gefühl, wenn man von bewaffneten Leuten aufgefordert wird sein Auto zu verlassen und es durchsuchen zu lassen. Aber auch an das sollten wir uns noch gewöhnen. Je näher wir nun der Küste kamen, umso schwüler und drückender wurde es.
Wir waren heilfroh, als wir endlich in unserem Hotel ankamen. Diese Nacht hatten wir bereits von Deutschland aus vorgebucht, weil es in dieser Gegend so gut wie keine Unterkünfte gibt. Aber das Hotel entpuppte sich als Tourifalle. Das Personal war unfreundlich, die Zimmer abgewohnt und das Essen miserabel. Aber weit und breit war leider nichts anderes in Sichtweite. Dabei wollten wir heute gemütlich irgendwo Essen gehen und den Tag schön ausklingen lassen. Pech gehabt ! 🙁
Fahrt nach San Christobal de las Casas
Freitag 22.02.2008
Wir brachen mal wieder früh auf und stoppten dann erst mal ein paar Kilometer weiter in der nächstgrößeren Ansiedlung, um uns im Supermarkt etwas zum Frühstücken zu besorgen. Das Frühstück im Hotel wollten wir uns nun doch nicht antun.
Gut gestärkt ging es dann weiter bis…. tja leider nicht allzu viel weiter, da wir kurze Zeit später in einem stockenden Stau feststeckten. Wie sich herausstellte wurde an der Abzweigung bei La Ventosa gestreikt. Pech nur, dass das die einzige Straße ist, die nach San Christobal de las Casas führt. Also was tun. Wir fanden heraus, dass die Überlandbusse vor uns auch San Christobal als Ziel hatten. Als diese dann wendeten, hefteten wir uns kurzerhand an ihre Fersen in der Hoffnung, dass sie irgendeinen Umweg wissen würden. Auf unserer Karte war zumindest keine Alternative eingezeichnet.
Die nächste Stunde fuhren über zum Teil chaotische Straßen, wenn man sie überhaupt als Straßen bezeichen kann, und durch abgelegene Dörfer quer durch die Pampa. So viel Verkehr hatten die Dorfbewohner sicher schon seit dem letzten Streik nicht mehr gesehen. Ein Koloss von Überlandbussen und wir mittendrin 🙂 Bevor es dann endlich auf die Hauptstraße zurück ging mussten wir aber zunächst noch unseren „Wegezoll“ abdrücken. Wir waren auf jedenfall nur heilfroh, endlich wieder auf der Hauptstrasse zu sein und die Blockade hinter uns gelassen zu haben.
Auf einer wieder sehr kurvigen Straße ging es hinauf nach Tuxtla Gutierrez bzw. nach San Christobal in den Bundesstaat Chiapas das Land der Zapatisten und der Mayakultur.
In San Christobal de las Casas angekommen suchten wir uns zunächst einmal ein schönes Hotel. Wir entschieden uns für das Hotel Ciudad Real direkt am Zocalo gelegen und mit einem abgeschlossenen Parkplatz im Innenhof. Das Hotel ist superschön mit einem klasse Ambiente und durch seine zentrale Lage absolut zu empfehlen.
Nach einem kurzen Verschnaufen auf dem Zimmer ging’s los zur Besichtigung. San Christobal ist eine wunderschöne Kolonialstadt, welche auf 2100 Meter Höhe in einem Hochtal liegt. Umgeben von bewaldeten Bergen. Die indigene Bevölkerung macht zusätzlich ein ganz spezielles Flair. So genossen wir es, einfach durch die Straßen zu bummeln.
Abends holten wir unser Geburtstagsessen vom Vortag nach. Wir entschieden uns, ganz Mexiko untypisch, für das Ristorante Italiano Da Angelo, welches uns mal wieder vom Lonely Planet empfohlen wurde. Superlecker und mal eine willkommene Abwechslung.
Fahrt nach Palenque
Samstag 23.02.2008
Heute hatten wir mal wieder eine ganz schön lange Strecke vor uns. Unser heutiges Ziel sollte Palenque sein. Es sind zwar nur gerade mal 220 km, aber die haben es in sich. Stetig bergab und ein Topes folgt dem Nächsten. Die Topes sind Mexikos berüchtigte Straßenschwellen: extrem hoch und steil! Kurzum wir brauchten für die 200 km 7 Stunden! Sagt einem alles, oder?
Auch heute hatten wir mal wieder einen drastischen Klimawechsel. War es in San Christobal noch angenehm bei kühlen trockenen 20 Grad, so wurde es jetzt immer feuchter und wärmer, je näher wir Palenque kamen. Ca. 60 km vor Palenque zweigten wir dann zu unserem Highlight des Tages ab. Den Cascadas Aqua Azul.
Gleich zu Beginn des Abzweigs wurden wir mal wieder gestoppt. Diesmal aber von einer Strassensperre der etwas anderen Art. Es wurde kurzerhand ein Seil über die Straße gespannt und ehe wir es uns versahen, waren wir umringt von zahlreichen Kindern, die uns etwas verkaufen wollten.
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