Peru / Bolivien / Chile

Drei Wochen Abenteuer in Peru, Bolivien und Chile mit einer Reisegruppe von Viventura.

Anreise Frankfurt

Donnerstag, 23.10.08

Katrin hatte heute bereits Urlaub, Micha war noch einen halben Tag arbeiten, aber dann ging’s um 17 Uhr los in Böblingen am Bahnhof, wo wir mit dem Zug nach Stuttgart fuhren. Dort stiegen wir in den ICE nach Frankfurt, der zum Glück trotz der Einschränkungen im ICE Verkehr vollständig war, so dass wir die Fahrt über auch sitzen konnten.

Am Frankfurter Flughafen nutzten wir den Vorabend Check-in von Iberia. Leider hatte aber die Sitzplatzreservierung nicht funktioniert. Und aus irgendeinem Grund war es nicht möglich, den Sitzplan des Flugzeugs aufzurufen, so dass wir leider keine Sitze am Fenster bekamen aber immerhin noch zusammen sitzen konnten.

Anreise Lima

Freitag, 24.10.08

Das Flughafen Hotel war eigentlich sehr gut bis auf die Tatsache, dass es direkt an der Autobahn lag und dementsprechend laut war. Auch unsere Nervosität hinderte uns zunächst am Einschlafen. Trotzdem waren wir einigermaßen ausgeruht, als wir um 6 Uhr zum Flughafen fuhren.

Der Flug nach Madrid war schnell überstanden, zum Glück denn die Sitze waren wirklich sehr eng. Auch das Umsteigen am Flughafen Madrid war kein Problem. Der Flughafen ist wirklich sehr schön und gut beschildert und organisiert. Da sieht man erst wieder wie schlecht der Zustand in Franfurt im Vergleich dazu ist.

Heute trafen wir zum ersten Mal auf dem Flughafen in Lima zusammen. Unser Reiseleiter Gonzalo wartete bereits auf uns. Das Flugzeug landete pünktlich und die Gruppe war fast vollständig. Nur Anja, Hartmut und Nicole sind früher angekommen und warteten auf uns bereits im Hotel (sie waren einige Tage in Nordperu).

Nach einer einstündigen Reise durch die riesige Stadt kamen wir in Miraflores an, wo sich unser Hotel befindet. Nach der Schlüsselverteilung und dem Koffer auspacken besuchten einige von uns noch ein Restaurant. Danach gingen wir ins Hotel zurück, um endlich nach der langen Reise im Bett zu liegen.

Stadtbesichtigung Lima

Samstag, 25.10.08

Lima – Ica Bus 5 h (310 km)

An Ausschlafen war nicht zu denken, es ging gleich los mit einer Stadtrundfahrt durch Lima. Erste Eindrücke von Peru bekamen wir auf dem Plaza Mayor. Von dort aus ging es zu Fuß durch die Gassen zum Convento San Francisco wo wir die maurische Architektur und Katakomben bewunderten.

Unsere erste lange Busfahrt von über 5 Stunden stand uns bevor! Bei Dunkelheit kamen wir seeeeehr müde im Hotel an. Wie wunderschön es in dieser Oase ist erfuhren wir aber erst am nächsten Morgen.

Flug über die Nazca Linien

Sonntag, 26.10.08

Ica – Nazca Bus 3 h (250 km), Flug 1 h (55 km)

Der Anblick der Dünen packte unseren Ehrgeiz und motivierte uns noch ohne Frühstück die hohe Düne hinter unserem Oasenhotel zu besteigen. Ganz schön anstrengend (2 Schritte vor und 1 Schritt zurück!). Besser als jeder Stepper 🙂

Nachdem wir unser 1. Sonnenbad genossen hatten rutschten wir hungrig die Düne runter zum gedeckten Frühstückstisch.

Dann fuhren wir zur Pisco-Brennerei. Halb 10 in Peru – Schnaps-Mahlzeit). Das brauchten wir auch dringend für unser nächstes Vorhaben…

Die Linien von Nazca standen auf dem Programm. Diese kann man allerdings nur mit einer verdammt kleinen, dreisitzigen, wackligen Propellermaschine erkunden. Mutig (nicht zuletzt aufgrund der vorigen Piscotour) und (noch) gut gelaunt bestiegen wir unsere Maschine zum Rundflug. Gleißende Temperaturen ließen uns noch vor dem Start ins Schwitzen kommen. Singend (…über den Wolken…) hoben wir ab um die Aussicht auf die Geoglzyphen zu bestaunen. Im nachhinein bestaunten wir unseren Mut überhaupt dieses Gefährt betreten zu haben… Immerhin blieben die Spucktüten bei allen leer, aber einige stiegen doch kreidebleich aus dem Flieger!!! An Essen war zunächst nicht zu denken…

Zwei Stunden später: Nach einem kurzen Picknick am Pool haben wir uns noch im Museum über die Nazcakultur weiterbilden lassen. Dabei bestaunten wir Mädels vor allem die stählerne französische Kakteenpracht 🙂 Zum Abschluß des Tages gings noch zum Abendessen mit Barbeque, bon appetit!

Buggy Tour durch die Sanddünen

Montag, 27.10.08

Buggy-Tour 7 h (150 km), Nazca – Puerto Inka Bus 2 h (200 km)

Früh um 8 Uhr standen unsere Wüstenbuggies vor der Tür und unsere Buggytour ging los! Wir heizten und knatterten mit V8-Power durch die tolle peruanische Pampa. Hier und da ein kurzer Stop an alten Stätten der Nazca-Kultur: ein immer noch funktionstüchtiger Aquädukt, die Cahuachi-Pyramiden und für die medizinische Weiterbildung – ein Friedhof mit umherliegenden menschlichem Gebein (Grusel).

Nach der Kultur gabs Abenteuer! Los gings über die Kämme der Sanddünen, das es im Bauch kribbelte. Es war ein Wahnsinnsgefühl auf der Düne zu stehen.- Schluck. -Und dann runter- via Sandboard! Nach anfänglicher Skepsis waren alle schnell begeistert von der rasanten „Schlittenfahrt“…

Die holprige Weiterfahrt forderte auch die Technik: ein gebrochener Krümmer an einem der beiden Buggies! Wir alle nutzten die Reparaturpause, um uns für die eintretenden „arktischen“ Temperaturen einzupacken. An den Klippen der Bahia San Fernando ließen wir uns das leckere Picknick schmecken. Der Pisco durfte natürlich nicht fehlen! Danach beobachteten wir Tausende „wohlriechende“ Seelöwen, Pinguine und Geier.

Nach 10h aufregender Tour mit den Buggies in der Wüste trafen wir wieder auf unseren Bus und kamen im Dunklen in Puerto Inka an.

Spruch des Tages
„Im Buggy sollten nur die hinten sitzen, die mit ihrer Familienplanung schon abgeschlossen haben…“ (Helga)

Von Puerto Inka nach Corire

Dienstag 28.10.08

Bus 7 h (650 km)

Nach dem Frühstück konnten wir ein bisschen Freizeit genießen und die Bucht oder den alten Inkahafen vor der Zimmertür erkunden. Danach hieß es lange lange im Bus sitzen – erst um 20 Uhr kamen wir in Corire an. Die Fahrt führte entlang der Pazifikküste mit schönen Fotomotiven – kurzer Fotostop am Majes-Tal mit seinen Reisfeldern inklusive.

Angekommen an der sehr „rustikalen“ Hacienda, ging es wieder in die „Innenstadt“ zum Garnelen- und Fluss-Shrimp-Essen.

Die gesparte Energier des langen Bustages wurde auf der Hacienda noch bis nach Mitternacht beim Phase-10-Spiel investiert!

Über den ersten Pass in die Anden

Mittwoch ­­29.10.08

Corire – Cabanaconde

Heute tasteten wir uns in die Anden vor, doch zunächst stand Kultur auf dem Programm. Bei noch angenehmen Temperaturen wanderten wir auf einem großen Steinfeld und schauten uns die Petroglyphen an.

Danach gabs Jurassic Park a la Peru: versteinerte Dinosaurier Fussabdrücke. Hier war es mittlerweile sehr heiß, und die Sonne knallte uns auf den Kopf. Ausserdem mussten wir einige Hundert Meter den steilen Berg hinauf kraxeln. Puh, war das anstrengend!

Nach der Besichtigung ging es aber erst richtig los, viele Stunden Fahrt hatten wir vor uns denn Peru ist wirklich ein großes Land mit entsprechend langen Strecken.

Unterwegs machten wir halt in einem kleinem Dorf und machten Picknick an einem öffentlichen Platz. Zum Glück gab es direkt nebenan ein Gesundheitszentrum mit einer (einzigen) Toilette. Da immer mehr Schulkinder kamen, waren wir wohl die Attraktion des Tages. In Arequipa machten wir nur einen kurzen Tankstopp und fuhren direkt weiter in Richtung Anden.

Die Straße schlängelte sich scheinbar endlos die sanft geschwungenen Hügel hinauf. Noch war die Strasse sehr gut und wir kamen zügig voran. Doch dann wurde die Strasse, obwohl noch asphaltiert, zusehends schlechter, und es wurde ein einziges Gerüttel.

Schließlich zückte Gonzalo eine kleine Tüte mit Coca Blättern hervor und verteilte an jeden eine kleine Portion zusammen mit einem übel schmeckenden Katalysator. Aus den Blättern und dem Katalysator rollten wir ein kleines Päckchen zusammen und fingen an, darauf herumzukauen. Bei einigen sorgte das für ziemliche Grimassen. Das Zeugs schmeckte zwar ekelhaft, aber es half tatsächlich!

Schon fast bei Dunkelheit kamen wir schließlich am 4.910 Meter hohen Pass an. Und jetzt wurde die Strasse erst richtig schlecht. Die nächsten Stunden ging es im Stockdunklen nun wieder bergab. Ab Chivay war die Strasse dann sogar unasphaltiert.

Spät abends um 21 Uhr erreichten wir dann endlich Cabanaconde, wo uns Eduardo, ein geradzu überschwenglich freundlicher Kellner, bediente und uns mit seinen Deutschkenntnissen zu beeindrucken versuchte. Das war echt eine richtige Show, und hebte die Stimmung nochmal deutlich. Denn viele waren doch ziemlich am Ende nach der anstrengenden Busfahrt.

Colca-Schlucht

Donnerstag ­­30.10.08

Cabanaconde – Chivay – Arequipa Bus 6 h (150 km)

Heute mußten wir früh aus den Betten, was nach der Fahrt am Vortag echt grausam war!!! Kondore waren angesagt. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Cruz del Condor und warteten mehr als eine Stunde um die Geier sehen zu können. Leider hatten wir Pech. Es ist Paarungszeit und die Tiere sind jetzt mit anderen Dingen beschäftigt und toben sich aus.

Die Fahrräder für unsere anschließende Mountainbike Tour waren besser als gedacht, so dass die Tour uns allen sehr viel Spaß gemacht hat. Das war echt super!!!

Wir machten auch tolle Fotos von der Colca-Schlucht, den Dörfern und Terassenfeldern. Nach dieser staubigen Angelegenheit war der Besuch der heißen Quellen bei Chivay eine wahre Wohltat! Danach genossen wir ein leckeres Andenbuffet mit Alpakaroulade, Meerschweinchen und vielen anderen Spezialitäten der Region.

Mit gefüllten Mägen und einem Coca-Tee fuhren wir nach Arequipa, das nur auf 2300m liegt. Natürlich durften wir auch auf dieser Fahrt wieder unseren 4900m hohen Pass „genießen“. Oben angekommen, rüsteten sich dort einige schnell noch mit Alpaca-Pullovern und -Schals aus. Abends waren wir alle so müde und geschafft, dass wir uns nur noch eine Pizza ins wunderschöne Hotel bestellten und den Abend mit leichten Spielchen ausklingen ließen.

Arequipa

Freitag ­­31.10.08

Endlich konnten wir mal wieder ausschlafen, was nach den letzten anstrengenden Tagen sehr gut tat. Auch das Hotel war diesmal absolut erstklassig.

Den Vormittag hatten wir zur freien Verfügung, da wir nicht mit zum viventura Sozialprojekt mitgingen. Wir nutzten die Zeit, um gemütlich Postkarten und Reisebericht zu schreiben.

Heute konnten wir ein wenig ausschlafen, bis es zur Sozialtour ging. Wir besuchten Kindergärten, die von viventura unterstützt werden. Ein Teil von uns ist im Hotel geblieben und hat den Pool genossen. 🙂

Nach diesem Besuch waren wir im viventura-Büro zum Mittagessen eingeladen. Dort lernten wir das ganze Team des Arequipa-Büros kennen und genossen unser Mittagessen im Garten.

Die Stadtführung fing gegen 14:30 Uhr an. Dabei besuchten wir zuerst das Kloster Santa Catalina, den Plaza de Armas, die Kathedrale und eine weitere Kirche. Der Tag endete nett in einem schönen Restaurant

Cuzco

Samstag 01.11.2008

Flug Cuzco 2 h (300 km)

Ausnahmsweise mal früh 😉 ging es los. Aber mit Frühstück um 5.00 Uhr im Hotel. Mit einem Zwischenstop in Juliaca erreichten wir Cuzco per Flieger.

Die wegen der aktuellen Streikvorhersage in den nächsten Tagen leicht (!!) geänderte Tour begann mit dem Besuch von … (wie hieß das doch gleich? Ach…) Saqsaywaman. Inka gab es 18, lernten wir. Ebenso lernten wir wichtige Wörter in Quechua (nicht vergessen) und bewunderten die Bauweise der Inka.

Dann ging’s nach Cuzco-City zur Stadtbesichtigung. Wir hatten eine sehr ausgedehnte Mittagspause (die Bedienung …. gähn), was uns die Möglichkeit zu einem intensiven Briefing für die nächsten Tage gab.

In der zentralen Sehenswürdigkeit von Cuzco, Qorikancha – Inkatempelreste, die von den Spaniern mit dem Kloster Convento de Santo Domingo überbaut wurde, lernten wir viel über die Tempel. Nach und nach ließ wegen Müdigkeit unser Interesse an den Inka nach. (Tut uns leid, Jungs…)

Auf nach Machu Picchu

Samstag 01.11.2008

Zugfahrt Cuzco – Aguas Calientes

Heute konnten wir ausschlafen 🙂 Erst um 8 Uhr ging es los. Wir fuhren mit dem Bus in Richtung Ollantaytambo, im Heiligen Tal der Inkas. Dort besichtigte ein Teil von uns die berühmten Ruinen. Der Reste der Gruppe bummelte einfach eine Runde im alten Dorf Ollantaytambo.

Dann ging es weiter im Zug in Richtung Machu Picchu. Um 2 Uhr Nachmittags erreichten wir Aguas Calientes.

Inka Trail zu Machu Picchu

Sonntag 02.11.2008

Aguas Caliente – Machu Picchu – Cuzco

Inka Trail 6h (11 km), Zug 2h (85 km), Bus 1h (11 km)

Heute sollte das Highlight unserer Reise stattfinden – der Inka-Trail bis zum Machu Picchu. Dazu wurden wir bereits um 04.00 Uhr aus den Betten geworfen und fuhren mit dem Zug bis Kilometer 104. Dort angekommen, brauchten wir noch eine ganze Stunde, um die Formalitäten für uns 13 Personen zu erledigen, so dass wir erst nach 07.00 Uhr starten konnten.

Es ging gleich mit der Besichtigung der Ruinen von Chachabamba los, bevor wir auf dem wunderschönen Inka-Trail langsam an Höhe gewannen. Unterwegs zeigte uns unser Wanderführer „Don Carlos“ fast alle Orchideen am Wegesrand. Vorbei an den Ruinen von Winay Wayna ging es im straffen Tempo zum Sonnentor. Dort genossen wir den atemberaubenden Postkarten-Blick auf Machu Picchu und stärkten uns erst einmal für den Abstieg zu den Ausgrabungen.

Nachdem die Gruppe endlich vollständig war, genossen wir eine umfangreiche Führung durch die Inka-Stadt. Leider war die Besichtigung der Inka-Brücke wegen Bauarbeiten nicht möglich und der Aufstieg zum Wayna Picchu bereits geschlossen (max. 400 Personen dürfen nur täglich).

Kurz vor dem Rückzug aus der Stadt konnten wir noch einen herrlichen doppelten Regenbogen bewundern, der drohende Regen verschonte uns allerdings nur bis zu unserer Ankunft in Aguas Calientes.

Die verbleibende Zeit bis zur Abfahrt des Zuges nutzten wir zum Relaxen im Thermalbad und zum Essen. Das Abenteuer Rückfahrt im letzten Zug vor dem Streik meisterten wir ebenso wie die Busfahrt von Ollantaytambo bis zu unserem Hotel in Cuzco. Redlich geschafft krochen wir gegen 02.00 Uhr in unsere Betten.


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