Australien 4

An der Ostküste nach Süden: Cairns – Sydney

In 21 Tagen von Cairns in Richtung Süden bis nach Sydney entlang der Ostküste (4.000 Km)

Unsere Reise führte uns auf dem Bruce Highway von Cairns im schwülen, tropischen Norden entlang der Küste mit dem Great Barrier Reef, den Whitsunday Islands und Fraser Island, vorbei an der Sunshine Coast bis nach Brisbane ganz im Süden von Queensland.

Weiter ging es auf dem Pacific Highway durch New South Wales vorbei an der Gold Coast und Surfers Paradise, Cape Byron, dem östlichsten Punkt Australiens, bis zurück zum Ausgangspunkt unserer Reise nach Sydney.

Tag 28

Flug nach Cairns

18. Mrz. 2003, Dienstag

Heute mussten wir uns vom Outback verabschieden. Die Fliegen werden wir aber nicht vermissen!!!

Bevor uns der Courtesy Bus zum Flughafen brachte, haben wir die Zeit überbrückt, indem wir in dem sehr guten Internet Cafe, wo ich meinen Notebook Computer direkt per Ethernet ans LAN anschließen konnte, unseren aktualisierten Reisebericht hochgeladen und E-Mails versendet haben.

Am Flughafen in Alice erwartete uns dann eine sehr kleine Maschine von Qantas, mit der wir in 2,5 Stunden die 1.500 Km nach Cairns flogen. An der Staatsgrenze zu Queensland traten wir wieder in die EST (Eastern Standard Time) Zeitzone mit +9 h MEZ ein, so dass wir wieder eine halbe Stunde übersprungen haben.

Tropisches Klima in Cairns
Tropisches Klima in Cairns

Als wir aus dem Flugzeug stiegen, traf uns die schwüle Luft (60% Luftfeuchte) des tropischen Klimas sofort wie ein Schlag ins Genick. Am Himmel türmten sich riesige schwarze Gewitterwolken auf. Nach der trockenen Hitze (15% Luftfeuchte) im Outback war das wieder eine ziemlich heftige Umstellung.

Mit dem Taxi waren wir sehr schnell in unserem Hotel für die nächste Nacht. Die ganze Atmosphäre und das Flair hier im Norden von Queensland war total anders als im Outback, einfach tropischer. Zum Beispiel hingen hier in jedem Raum große Deckenventilatoren, die bei der erdrückenden Schwüle auch dringend notwendig waren.

Zu Fuß schlenderten wir abends noch kurz über die Esplanade von Cairns, um uns noch etwas zu Essen und zu Trinken zu besorgen.

Tag 29

Fahrt nach Norden in Richtung Cape Tribulation

19. Mrz. 2003, Mittwoch

Als erstes mussten wir heute Morgen wieder mit dem Taxi zur Verleihstation von KEA fahren, um unseren nächsten Camper abzuholen.

Und da hatten wir gleich eine erfreuliche Überraschung: Wir wurden upgegraded!

Statt des kleinen Toyota mit Aufstelldach bekamen wir den großen Ford Transit mit Klimaanlage!!! Das war natürlich toll, denn wir hatten nach dem gestrigen Abend schon etwas Sorge, wie wir hier oben in den Tropen ohne Klimaanlage auskommen würden.

Bevor es los gehen konnte, mussten wie immer die Vorräte im Supermarkt aufgefüllt werden. Dann fuhren wir nach Norden in Richtung Cape Tribulation.

Einen ersten kurzen Halt machten wir am Strand von Trinity Beach. Hier wurde schnell klar, dass es hier zwar einen Traumstrand nach dem anderen gibt, man aber wegen den Quallen nicht ins Wasser kann. So ein Mist aber auch. Das nächste mal kommen wir also frühestens ab Mai hier her.

Weiter führte die Fahrt vorbei an Port Douglas in Richtung Cape Tribulation / Daintree NP.

Da uns die feuchte Hitze ziemlich zu schaffen machte, suchten wir bereits früh einen Campingplatz und fanden den Pinnacle Village Holiday Park, der direkt am Strand lag und mit den vielen Palmen ein absolutes Regenwald-Feeling aufkommen ließ.

Einsame Strände so weit das Auge reicht
Einsame Strände so weit das Auge reicht

Nur ein paar Meter vor unserem Standplatz entfernt lag ein wunderschöner kilometerlanger einsamer Strand. Aber die Warnhinweise machten doch deutlich, dass man besser nicht ins Wasser gehen sollte.

Schnell folgte aber die Ernüchterung. Wir kamen vom Regen in die Traufe, sozusagen: Waren wir gerade der Mückenplage des Outbacks entkommen, so stürzten sich hier die Moskitos auf uns!

Kaum hatten wir die Tür einen Spalt geöffnet, kamen Dutzende von Moskitos herein geflogen und stürzten sich sofort auf uns. Man konnte sie gar nicht so schnell tot schlagen, wie sie einen stachen. Vor allem Katrin reagierte auf jeden Stich im wahrsten Sinne des Wortes allergisch und bekam innerhalb von Sekunden rote Schwellungen.

Die nächsten Minuten waren wir mit der Jagd auf die Moskitos beschäftigt, bis wir endlich die Anti-Mücken-Salbe fanden und uns einschmieren konnten.

Im Unterschied zu den „nur“ lästigen Outback-Fliegen verschwanden die Moskitos auch nach Sonnenuntergang nicht, und so mussten wir mal wieder den Abend in unserem Camper verbringen. Auch ein kurzer aber heftiger Tropenschauer konnte die Viecher nicht vertreiben, so dass wir beschlossen, gleich morgen wieder nach Cairns zurück zu fahren und unsere Regenwaldtour in den Norden hiermit abzubrechen.

Tag 30

Mossmann Gorge

20. Mrz. 2003, Donnerstag

Da wir gestern beschlossen hatten, so schnell wie möglich den Moskitos zu entkommen, fuhren wir heute wieder Richtung Cairns zurück.

Unterwegs machten wir Halt in der Mossmann Gorge. Dort gab es einen sehr schönen ungefähr einstündigen Walk durch den Regenwald.

Völlig durchnässt durch die hohe Luftfeuchtigkeit kam uns der Fluss zum Baden gerade gelegen. Hier konnten wir uns in dem herrlich kühlen und kristallklaren Süßwasser wieder abkühlen.

Clifton Beach bei Cairns
Clifton Beach bei Cairns

Eine weitere kurze Pause legten wir am Clifton Beach kurz vor Cairns ein. Wieder ein herrlicher Traumstrand, aber auch hier hieß es am Wasser wieder: „Wir müssen draußen bleiben“.

Bis auf einen winzigen Abschnitt von 50 Metern Breite, wo sich ein so genanntes „Stinger“-Netz befand, war Baden verboten. Man wird auch ständig daran erinnert durch regelmäßig aufgestellte Warnschilder und Flaschen mit „Notfall-Essig“. Mehr Informationen über diese fiesen Quallen gibt es hier.

In Cairns kehrten wir ein auf dem Campingplatz Coconut Caravan Resort, einer der ganz wenigen fünf Sterne Campingplätze mit kostenlosem Freizeitangebot (Tennis, Beach-Volleyball, Basketball, Mini-Golf). Nur haben wir leider gar keine Zeit, die Angebote zu nutzen, da wir ja immer den ganzen Tag unterwegs sind.

Trotzdem, ein absolut empfehlenswerter Campingplatz! Und das Beste: Es gab hier tatsächlich weniger Moskitos, so dass man wenigstens für kurze Momente aus dem Auto steigen konnte!

Tag 31

Kuranda und Atherton Tablelands

21. Mrz. 2003, Freitag

Heute hatten wir uns zu einer Rundfahrt durch das Hinterland von Cairns entschieden. Laut zahlreichen Reiseführern und Reisekatalogen darf man anscheinend die Touristenattraktion schlechthin, die Fahrt mit der „Skyrail“ nach Kuranda und zurück mit der „Scenic Railway“ auf keinen Fall verpassen.

Aber irgendwie konnte uns diese Touristenattraktion nicht so ganz vom Hocker hauen. Wir entschlossen uns also stattdessen, mit dem Auto nach Kuranda zu fahren, welches ebenfalls eine landschaftlich sehr reizvolle Variante ist. Kuranda selbst ist eine kleine Stadt oder eher ein Dorf, welches ausschließlich vom Tourismus lebt. Wem das gefällt, für den lohnt sich diese Tour auf jeden Fall.

Für uns war es nur einen kurzen Stopp wert, und wir entschlossen uns, Kuranda über die verschiedenen „Walks“ zu erkunden. Eins muss man den Australiern lassen, das was sie touristisch erschlossen haben, ist wirklich narrensicher. Alles ist sehr gut beschildert und auf diesen „Walks“ sieht man dann wirklich alles Sehenswertes.

Über solch einen „Walk“ gelangten wir dann auch zu dem „Wrights Lookout“, von welchem man einen schönen Blick auf die Wasserfälle der Barron Gorge hätte, wenn genügend Wasser vorhanden wäre. In unserem Fall war der Wasserfall nur ein klägliches Rinnsal. Ob das nun an der Dürre lag oder ob an dem Gerücht was dran ist, dass sie dort das Wasser stauen und nur durch lassen, wenn der Zug vorbeikommt, können wir nicht sagen.

Atherton Tablelands
Atherton Tablelands

Weiter für uns ging es dann auf dem Kennedy Highway nach Mareeba. Jeden Kilometer den wir nun weiterfuhren veränderte sich die Landschaft und die Temperatur um uns herum. Wirklich faszinierend. War die Landschaft zuvor noch durch den Regenwald geprägt, so dominierte jetzt das satte Grün der Weiden und des Zuckerrohres. Danach fuhren wir über Atherton und Yungaburra wieder Richtung Küste nach Gordonvale.

Auf dem Weg machten wir noch einen kurzen Halt am Lake Eacham NP. Ein kleiner See vulkanischen Ursprungs, welcher geradezu zu einer kleinen Badepause einlädt.

In Cairns wieder angekommen gingen wir noch etwas Bummeln. Micha bekam noch seinen längst notwendigen Haarschnitt verpasst, und wir buchten für den nächsten Tag einen Tauchtrip ans Great Barrier Reef.

Tag 32

Tauchen am Great Barrier Reef

22. Mrz. 2003, Samstag

Tauchen am Great Barrier Reef
Tauchen am Great Barrier Reef

Heute war es endlich soweit: Wir wollten endlich ans Great Barrier Reef zum Tauchen! Mit dem Cairns Dive Centre machten wir eine Ausfahrt auf der M.V. Sun-Kist zum äußeren Riff hinaus. Bis dahin brauchten wir auch eine ganze Weile. Obwohl das Riff hier im Norden näher an der Küste liegen soll, fuhren wir mindestens 90 Minuten bis zum ungefähr 60 Kilometer entfernten Riff.

Wir wurden schon immer nervöser, war doch unser letzter Tauchgang im Oktober im Bodensee bei sehr verschiedenen Bedingungen. Das Wasser hier hatte 28° C, so dass man locker ohne Nasstauchanzug tauchen konnte. Zur Vorsicht zogen wir aber die uns angebotenen Stinger-Suits an, die wenigstens etwas Schutz vor den Quallen bieten.

Natürlich tauchten wir nicht alleine, sondern nahmen uns einen erfahrenen Dive Guide mit, der uns unsere Aufregung ansah und sich auch gut um uns kümmerte. Unser erster Tauchgang ging bis auf 14 Meter und dauerte 35 Minuten.

Allerdings waren wir dann vom Riff selbst etwas enttäuscht. Das Wasser war leider nicht völlig klar, und auch von den Korallen hatten wir im Roten Meer schon bessere gesehen. Wie wir später erfuhren, wäre wohl die Sicht an der Riffaußenkante wahrscheinlich noch schlechter gewesen, weshalb wir innerhalb des Riffs tauchten.

Katrin hatte leider nach dem ersten Tauchgang etwas Schmerzen in einem Ohr, so dass sie besser keinen zweiten unternahm. Ich bin deshalb mit dem Guide und zwei anderen Tauchern alleine ein zweites Mal getaucht. Der zweite Tauchgang ging bis auf 7 Meter und dauerte 41 Minuten. Diesen konnte ich schon viel entspannter genießen.

Nach den Tauchgängen und Lunch auf dem Boot hatten wir noch kurz Zeit zum Schnorcheln, bevor es auch schon wieder Richtung Küste ging.

Tag 33

Fahrt nach Süden: Cairns – Bowen

23. Mrz. 2003, Sonntag

Nachdem wir nun bereits einige Tage in Cairns verbracht hatten, mussten wir dringend ein paar Kilometer weiter fahren, um nicht völlig aus dem Zeitplan zu geraten.

Auf der Fahrt raus aus Cairns ziehen scheinbar endlos Zuckerrohrplantagen vorbei. Im Hintergrund stehen hohe, dicht mit Regenwald bewachsene Bergketten, die zu den Tablelands dahinter gehören.

Eine kurze Rast machten wir bei Mission Beach, wieder mal ein absoluter Traumstrand, aber mit Badeverbot! Die Wassertemperatur von mindestens 30° C hätte uns aber sowieso nicht abgekühlt. Noch dazu macht hier das Baden an den sehr flachen Stränden innerhalb der „Stinger“-Netze, die höchstens 50 x 50 m groß sind, nicht wirklich Spaß.

Mission Beach
Mission Beach

Man kann jedem nur raten, Northern Queensland unbedingt außerhalb der Quallenzeit von November bis Mai zu besuchen. Im Winter ist hier das Klima auch sicher erträglicher.

Wir wollten es heute bis zu den Whitsunday Islands schaffen. Da wir aber morgens etwas Zeit vertrödelten, kamen wir nur bis Bowen, 100 Km vor unserem eigentlichen Ziel. Kurz vor Sonnenuntergang fanden wir den Coral Coast Caravan Park.

Tag 34

Whitsunday Islands – Airlie Beach

24. Mrz. 2003, Montag

Da nur noch eine kurze Strecke bis zu unserem Zielort Airlie Beach zu fahren war, waren wir heute schon vor dem Mittag am Campingplatz Adventure Whitsunday Resort Caravan Park angekommen. Nach der obligatorischen Abkühlung im Pool, schlenderten wir durch den kleinen Ort und machten ein paar Einkäufe. Der Ort hatte dann außer einem kleinen Strand auch wirklich nicht viel zu bieten und dient nur als Ausgangsbasis für die vielen Bootstouren um die Whitsunday Islands.

Im Office unseres Campingplatzes buchten wir die Ausflüge für die nächsten zwei Tage. Und wieder waren wir etwas zu spät dran, so dass unsere Wunsch-Tour für morgen schon ausgebucht war und wir auf eine andere Tour umsteigen mussten.

Leider haben wir dieses Problem während unserer Fahrt ständig, denn eigentlich bräuchte man am Zielort einen Tag Vorlaufzeit, um sich informieren und die Ausflüge für die folgenden Tage buchen zu können.

Tag 35

Ausflug zu Whitsunday Island und Whitehaven Beach

25. Mrz. 2003, Dienstag

Heute waren wir wieder mit dem Boot unterwegs: Mit dem schnellen Whitehaven Xpress machten wir eine Tour rund um die Whitsunday Island.

Zuerst gab es eine Möglichkeit zum Schnorcheln an der nördlich gelegenen Hook Island. Leider war hier das Wasser ziemlich trübe, so dass die Korallenbänke nicht ganz so gut zu sehen waren.

Whitehaven Beach, Whitsunday Island
Whitehaven Beach, Whitsunday Island

Der nächste Stopp bot Gelegenheit zu einem Aussichtspunkt zu wandern, von dem aus man den berühmten Whitehaven Beach überblicken kann. Der Anblick ist wirklich wunderschön, aber der Aussichtspunkt war schnell total überlaufen und wir mussten wieder zum wartenden Boot zurückkehren, so dass gerade genug Zeit blieb für ein paar Fotos und einen kurzen Rundschwenk.

Unser Boot hielt als nächstes am anderen Ende des Whitehaven Beach für einen längeren Aufenthalt mit Aussie Barbecue. Dieser auch sehr schöne Strand lag aber einige Kilometer entfernt von den sagenhaften Sandbänken des Whitehaven Beach, die wir vorher vom Aussichtspunkt sehen konnten.

Insgesamt war die Tour heute recht schön, aber nicht unbedingt empfehlenswert. Das Wasser war zum Schnorcheln etwas zu trübe, und die Korallen an den Inseln können natürlich nicht mit denen am Riff mithalten. Der Ausblick auf den Whitehaven Beach war viel zu kurz und der Aufenthalt zu weit von diesem entfernt, als dass man hätte hin laufen können.

Tag 36

Whitsunday Islands – Tauchen am Great Barrier Reef

26. Mrz. 2003, Mittwoch

Mit dem Boot Reefjet sind wir heute gleich noch einmal zu einer Tagestour auf’s Meer gefahren: Aber diesmal wieder zum Tauchen! Auch unser zweiter Tauchgang nach Cairns fand am äußeren Riff, dem Bait Reef, statt.

Das Wetter war leider nicht ganz so gut. Es gab etwas Wind und damit 2 Meter hohe Wellen, die wir auf der Fahrt raus zum Riff auch ordentlich zu spüren bekamen. Das Boot wurde heftig durchgeschüttelt, so dass wir uns während des Briefings für den Tauchgang kräftig festhalten mussten. Aber umso lustiger war es auch (zumindest für die meisten).

Great Barrier Reef, Whitsunday Islands
Great Barrier Reef, Whitsunday Islands

Wegen der aufgewühlten See war das Wasser auch unter der Oberfläche ziemlich aufgewühlt. Die Sicht (5-10 Meter) war noch schlechter als bei unserem vorherigen Tauchgang in Cairns. Deshalb waren wir vom Riff wieder einigermaßen enttäuscht, auch wenn es an diesem Tauchplatz doch wesentlich mehr zu sehen gab. Wir hatten nach unseren zwei Schnorchel-Urlauben im Roten Meer einfach mehr erwartet!

Unser Dive Guide versuchte noch, uns den versprochenen Hai zu zeigen, aber dieser hatte sich schnell verzogen. Leider sahen wir auch keine Schildkröten oder Rochen an diesem Tag. Da haben wir wohl etwas Pech gehabt.

Nach mehreren Gesprächen mit anderen Leuten, die auch das Rote Meer kannten, wurde uns unsere Meinung auch bestätigt. Allerdings muss man sagen, hatten wir auch einen schlechten Tag erwischt. An guten Tagen ist auch hier die Sicht unter Wasser durchaus mit der des Roten Meers vergleichbar. Dann ist ein Tauchgang auch hier sicherlich atemberaubend. Wenn man genügend Zeit hat, sollte man sich also vor dem Tauchgang unbedingt nach den Bedingungen erkundigen und die Ausfahrt gegebenenfalls verschieben.

Wegen der nicht optimalen Bedingungen verzichteten wir auf weitere Tauchgänge und beschränkten uns aufs Schnorcheln, wobei man bei diesen Bedingungen sogar mehr zu sehen bekam als beim Tauchen. Durch die einsetzende Ebbe wurde das Wasser später auch etwas ruhiger und klarer, so dass ein späterer Tauchgang vielleicht bei besserer Sicht hätte stattfinden können.

Trotz allem war das Tauchen und Schnorcheln heute wieder eine fantastische Erfahrung und hat wahnsinnig viel Spaß gemacht.

Tag 37

Fahrt bis Fraser Island

27. Mrz. 2003, Donnerstag

Heute war den ganzen Tag nichts als Auto fahren angesagt, weshalb es auch kein einziges Foto gibt. Wir sind morgens extra früh losgefahren und haben die Strecke von Airlie Beach bei den Whitsunday Islands bis Hervey Bay bei Fraser Island ohne Pause hinter uns gebracht.

Für die 860 km benötigten wir gute zehn Stunden. Pünktlich bei Sonnenuntergang kamen wir am Fraser Lodge Holiday Park Campingplatz an. Sofort fiel uns angenehm auf, dass es hier weiter im Süden endlich nicht mehr ganz so schwül war und es abends deutlicher abkühlte.

Tag 38

Hervey Bay

28. Mrz. 2003, Freitag

Nach der anstrengenden und langen Fahrt gestern haben wir uns einen Tag zur Erholung gegönnt. Wir verbrachten die meiste Zeit auf dem Campingplatz und planten unseren Ausflug nach Fraser Island und die Reise für die verbleibenden Tage bis nach Sydney. Leider war auch diesmal die nach langer Überlegung ausgesuchte Tour schon mittags ausgebucht, so dass wir erst übermorgen nach Fraser Island können.

Auf dem kostenlosen Tenniscourt des Campingplatzes haben wir unsere diesjährige Saison eröffnet und eine Stunde Tennis (mit miserablen Bällen) gespielt.

Tag 39

Sunshine Coast

29. Mrz. 2003, Samstag

Coolum Beach, Sunshine Coast
Coolum Beach, Sunshine Coast

Um den Tag bis morgen, wenn wir nach Fraser Island fliegen, zu überbrücken, machten wir einen „kleinen Abstecher“ an die nur 200 km entfernte Sunshine Coast. Zwar etwas verrückt, aber bei den vielen Kilometern, die wir hier fahren, machten uns diese 400 km auch nichts mehr aus. Es lockten uns die wunderschönen Strände und vor allem auch eine richtige Brandung. Micha war schon richtig enttäuscht, weil es im Norden fast gar keine Wellen gab (vermutlich wohl wegen des Great Barrier Reefs).

Der erste Ort der Sunshine Coast war Noosa Heads, aus dem wir aber sofort wieder schlagartig flüchteten. So viele Leute auf einen Haufen hatten wir seit Sydney nicht mehr gesehen. Das waren wir nun wirklich nicht mehr gewöhnt. Also fuhren wir weiter bis an einen herrlichen Strand bei Coolum Beach. Hier gab es zwar auch noch genügend Leute (es war Samstag und die Aussies genossen ihr Barbecue), aber am Strand waren wir doch ziemlich alleine.

Der Strand war wirklich herrlich! Und man konnte sogar gefahrlos ins Wasser gehen, denn es gibt hier keine Quallen mehr! Nach ein paar wunderschönen Stunden am Strand, für die sich die Fahrt wirklich gelohnt hatte, ging es dann wieder zurück nach Hervey Bay.

Tag 40

Fraser Island

30. Mrz. 2003, Sonntag

Heute war früh Aufstehen angesagt. Bereits um 7 Uhr holte uns unser Shuttle-Bus zu unserem Abenteuer auf Fraser Island ab. Nach langem Überlegen haben wir uns für eine zweitägige Tour mit einer Übernachtung auf der Insel entschieden. Auf der Insel stand uns ein geländegängiger 4-WD Wagen zur Verfügung.

Nach unserer Erfahrung mit dem Whitehaven Xpress hatten wir einfach keine Lust mehr auf organisierte Touristentouren, bei denen wir mit einem Pulk anderer Leute die Sehenswürdigkeiten abklappern und auf Kommando in den Bus rein- und rausspringen müssen.

Wir flogen also zunächst mit Air Fraser Island in einer kleinen Maschine auf die Insel. Bei Ebbe landen und starten die Maschinen gewöhnlich direkt auf dem weltberühmten Strand, der auch gleichzeitig den Highway auf der Insel darstellt. Aber leider hatten wir etwas Pech, da während unserer Reise ausgerechnet morgens und abends Flut war, so dass wir auf dem Flughafen in der Nähe der Fähranlegestelle landeten.

Obwohl wir von der Insel nicht so viel zu sehen bekamen wie gehofft, war es trotzdem ein toller Flug und vor allem super schnell. Nach 10 Minuten waren wir auf der Insel und konnten gleich mit unserem Wagen losdüsen, viel früher als alle anderen. Denn die Fahrt mit der Fähre dauert ungefähr 45 Minuten.

Direkt am Flughafen der Insel bekamen wir unseren Geländewagen, und schon die ersten paar Meter machten uns deutlich, was uns die nächsten zwei Tage erwartete: Tiefsandige, einspurige und sehr schmale Pisten, gesäumt von dichtem Regenwald. Dort, wo kein Einbahnstraßenverkehr herrscht, muss bei Gegenverkehr auf eine der zahlreichen Ausweichstellen Platz gemacht werden. Die 35 km/h Geschwindigkeitsbeschränkung im Innern der Insel erscheinen lachhaft, schafft man doch bei den Straßenverhältnissen kaum einen Schnitt von 20 km/h, was man unbedingt in seinen Zeitplan einkalkulieren sollte!

Als erstes machten wir an der Central Station der Insel stopp. Dort informieren die Ranger über die Insel und es starten von dort aus mehrere Walks. Wir entschieden uns für einen 1,5 h langen Walk zum Pile Valley durch den Regenwald, der wirklich sehr schön war. Besonders beeindruckten uns die vielen verschiedenen Tiergeräusche, die wir dort zu hören bekamen.

Der Highway auf Fraser Island
Der Highway auf Fraser Island

Nach dieser Tour entschlossen wir uns an die Ostküste der Insel nach Eurong, unser späteren Unterkunft, zu fahren und von dort aus den Strandhighway bis ganz in den Norden zu fahren. Hier mussten wir uns schon wieder etwas beeilen, denn der „Highway“ ist nur 3 Stunden vor und 3 Stunden nach Ebbe einigermaßen sicher befahrbar. Befahrbar ist übrigens nur die Ostküste und einige Pisten im Innern der Insel, die Westküste ist dagegen unerschlossen und nicht befahrbar.

Unser nächstes Ziel war also ganz im Norden der Indian Head und die Middle Rocks mit den Champagnerpools. Dort gönnten wir uns eine kleine Rast mit einer Abkühlung in den Champagnerpools. Nachdem dann plötzlich Scharen von Leuten auftauchten, fuhren wir wieder Richtung Eurong.

Auf dem Weg dorthin machten wir noch an dem berühmten und größtenteils schon verrosteten Schiffswrack der Maheno halt, welche dort vor 70 Jahren strandete, und an den Pinnacles, versteinerte Sandformationen.

Tag 41

Fraser Island

31. Mrz. 2003, Montag

Heute machten wir uns zuerst wieder auf ins Innere der Insel. Fraser Island besitzt einige Süßwasserseen mit (natürlich) weißen Sandstränden und kristallklarem Wasser. Während an der Ostküste wegen der Haie eher vom Baden abgeraten wird, sind die Seen ideal zum schwimmen.

Lake McKenzie, Fraser Island
Lake McKenzie, Fraser Island

Einer der größeren und bekanntesten Seen ist Lake McKenzie mit weißem Sand und durchsichtigem Wasser, in dem wir eine Pause zum Baden einlegten. Weiter fuhren wir vorbei an Lake Wabby, dem tiefsten See der Insel, der von einer steil abfallenden Sanddüne langsam verschluckt wird.

Zurück am Strand fuhren wir wieder ein Stück nach Norden bis zum Eli Creek. Hier mündet eine sehr ergiebige Quelle mit klarstem Wasser ins Meer, und man kann sich auf Boards oder schwimmend die letzten 100 Meter von der schnellen Strömung mitnehmen lassen.
Zum Glück war dies auch der letzte Punkt auf unserer heutigen Tour, denn plötzlich ging ein heftiger Gewitterregen nieder, der die Fahrt zurück entlang am Strand noch abenteuerlicher machte: Von links tobte die Brandung, bei der man den herannahenden Wellen ausweichen musste, und von rechts prasselte der Regen, der den Strand weiter oben überschwemmte und die sowieso schon zahlreichen Wash-Outs anschwellen ließ.

Der Regen hörte aber auf, als wir im Resort ankamen, und die Fahrt zurück zum Flughafen über die schmalen Pisten der Inselmitte waren problemlos, ebenso der Flug zurück aufs Festland.

Tag 42

Brisbane

1. Apr. 2003, Dienstag

Auf dem Weg nach Brisbane ließen wir heute die Sunshine Coast, die wir ja schon während unseres Ausflugs besucht hatten, links liegen.

In Brisbane angekommen mussten wir zuerst mit dem Einbahnstraßensystem der Stadt kämpfen. Zum Glück gab es im Lonely Planet Straßenatlas einen Stadtplan, in den die jeweiligen Fahrtrichtungen der Einbahnstraßen eingezeichnet waren.

Da überall astronomische Parkgebühren verlangt wurden, blieben wir nur für zwei Stunden (12 $), was uns aber für einen kurzen Einblick in die Innenstadt mit den Sehenswürdigkeiten ausreichte.

Brisbane
Brisbane

Nach dem kurzen Zwischenstopp in der Hauptstadt von Queensland fuhren wir weiter bis zur sagenhaften Gold Coast. Bei der Fahrt im Getümmel durch die Bettenburgen im Wolkenkratzer-Format verging uns jedoch schnell die Lust, und wir flüchteten zu unserem Campingplatz Treasure Island Holiday Park, wo wir abends zum ersten Mal in unserem Urlaub eine Runde Mini-Golf gespielt haben.

Tag 43

Gold Coast

2. Apr. 2003, Mittwoch

Wir verbrachten den Mittag an einem Strand nahe Surfers Paradise (Gold Coast) und genossen die Sonne und das Meer. Die Brandung hier war wirklich fantastisch und Micha verbrachte die meiste Zeit im Wasser.

Gold Coast
Gold Coast

Einige der ganz hohen Wellen (3-4 Meter) flößten einem doch gehörigen Respekt ein, und es war sehr ratsam, dass man sich nicht von einer Welle unkontrolliert mitreißen ließ. Die Strände hier waren aber recht gut überwacht, und die Beach Patrol machte die Leute bei Bedarf auch nochmals per Megaphon auf die Gefahren aufmerksam.

Dann fuhren wir parallel zum Pacific Highway an der Küste entlang weiter nach Süden. In der Grenzstadt Tweed Heads, in der Silvester wegen der Sommerzeit zwei Mal gefeiert wird, traten wir wieder in den Staat New South Wales ein. Da die Sommerzeit hier in den südlichen Staaten am vorigen Sonntag endete, mussten wir unsere Uhren diesmal nicht umstellen. Aber da zum gleichen Datum die Sommerzeit in Europa anfing, verringerte sich jetzt die Zeitverschiebung auf +8 h MESZ.

Wir fuhren vorbei an Cape Byron bis kurz vor Ballina, wo wir im Ballina Headlands Leisure Park übernachteten. Es ist unglaublich, wie schnell sich hier die Landschaft während der Fahrt verändern kann. Fuhren wir eben erst entlang der ebenen Küstenlinie, so fühlte man sich 10 km weiter im Landesinneren ins Allgäu versetzt. Saftig grüne Hügellandschaften mit Regenwald und Kühen und dazwischen wieder Bananenplantagen kamen uns einerseits sehr vertraut und doch wieder ziemlich exotisch vor.

Tag 44

Cape Byron

3. Apr. 2003, Donnerstag

Cape Byron
Cape Byron

Von unserem Campingplatz fuhren wir morgens 20 km zurück bis nach Byron Bay, wo am Cape Byron der berühmte Leuchtturm steht und den östlichsten Punkt (153° Ost) des australischen Festlands markiert.

Der Ort Byron Bay ist fest in der Hand der Surfer. Überall können in Surfshops Surfbretter gemietet und Kurse gebucht werden.

Die nächsten Stunden bis zur Weiterfahrt sonnten wir uns am Strand bis dunkle Gewitterwolken uns zum Aufbruch drängten. Während der Fahrt gingen dann auch einige heftige Regenschauer nieder.

Den nächsten Campingplatz suchten wir wieder nach der Eigenschaft der Strandnähe aus und so landeten wir in Emerald Beach kurz vor Coffs Harbour auf dem Emerald Beach Holiday Park.

Tag 45

Fahrt nach Port Macquarie, Dorrigo NP

4. Apr. 2003, Freitag

Leider fiel unser für heute geplanter Tag am Strand ins Wasser. Der Himmel blieb heute bewölkt und es regnete immer wieder. Außerdem war es empfindlich kühl geworden, so dass uns die Lust verging, uns an den Strand zu legen. Daher fuhren wir gleich morgens weiter in Richtung unseres nächsten Zielorts, Port Macquarie, in der Hoffnung, das Wetter würde vielleicht doch noch besser werden.

Regenwald im Dorrigo NP
Regenwald im Dorrigo NP

Da aber kein blauer Himmel in Sicht kam, entschlossen wir uns, noch einen National Park, den Dorrigo NP, zu besuchen. Dort versprach der Reiseführer einen Skywalk über den Regenwald. Der „Skywalk“ entpuppte sich dann allerdings eher als kleine Aussichtsplattform mit 50 Meter langem Steg dorthin, wenn auch zugegebenermaßen etwa 30 Meter über dem Erdboden und damit über den Baumwipfeln.

Etwas enttäuscht wegen der doch recht langen Anreise – die Straße schlängelte sich steile 14 km den Berg hinauf bis immerhin knapp 800 Meter Höhe – wanderten wir dann noch eine knappen Stunde durch den Regenwald. Aber nach unseren bisherigen Walks durch mehrere Regenwälder entdeckten wir nichts Neues.

Die heutige Fahrt endete wie anvisiert in Port Macquarie auf dem Sundowner Breakwall Tourist Park Campingplatz.

Tag 46

Fahrt nach Sydney

5. Apr. 2003, Samstag

Auch heute wieder hofften wir auf etwas mehr Sonne, so dass wir uns vielleicht doch noch für ein paar Stunden an den Strand legen und sonnen konnten. Aber daraus wurde leider wieder nichts, denn es blieb sehr wechselhaft und regnerisch. Die Temperatur blieb außerdem für unser Empfinden sehr kühl, zu schnell kam diese Abkühlung.

Auf dem Pacific Highway fuhren wir also heute die letzten 400 km unserer Reise an der Ostküste bis nach Sydney. Ein kleiner Umweg über eine Küstenstraße entlang der Great Lakes erwies sich als kein guter Einfall, denn die Straße war in erbärmlich schlechtem Zustand und schüttelte uns gnadenlos durcheinander. Zufällig fuhren wir in Forster an dem alljährlich dort stattfindenden Australischen Iron Man Triathlon vorbei, hatten aber natürlich keine Zeit, uns das näher anzusehen.

Die uns noch verbleibenden zwei Nächte in unserem Camper buchten wir uns in dem Big 4 Campingplatz in Berowra bei Sydney ein, dem La Mancha Cara Park.

Tag 47

Sydney

6. Apr. 2003, Sonntag

Den ganzen Tag heute hatten wir noch einmal Zeit für einen ausgiebigen Stadtbummel mit Shopping-Tour für unsere Souvenirs.

Dazwischen nutzten wir das schöne Wetter, um hier und da noch ein paar Fotos zu machen. Es lohnt sich durchaus, zu Fuß zumindest ein Stück über die Harbour Bridge zu laufen, da man völlig neue Aussichten auf die Oper und den Hafen bekommt.

Der östliche Pylon der Harbour Bridge ist begehbar und beherbergt ein Museum über den Bau der Brücke. Ganz oben befindet sich eine Plattform, von der man einen tollen Ausblick auf Sydney hat.

Zum Abschluss unseres Abenteuer-Urlaubs haben wir für Morgen den Bridge-Climbe über die Sydney Harbour Bridge gebucht.

Den Sonnenuntergang genossen wir wieder vom Botanischen Garten aus gegenüber der Brücke und der Oper.

Sydney Harbour Bridge und Oper bei Nacht
Sydney Harbour Bridge und Oper bei Nacht

Tag 48

Sydney

7. Apr. 2003, Montag

Für den Vormittag hatten wir einen engen Zeitplan, denn zuerst musste der Camper abgegeben und dann mit der Bahn zurück in die Innenstadt zum Hotel gefahren werden. Durch den Berufsverkehr von Sydney zu fahren war wahrlich keine Freude und ist immer sehr anstrengend. Nach eineinhalb Stunden hatten wir die KEA Vermietstation endlich wieder gefunden und konnten den Camper problemlos abgeben.

Nachdem wir in unserem bereits bewährten Travelodge Hotel eingecheckt hatten und glücklicherweise gleich aufs Zimmer konnten, mussten wir auch schon wieder aufbrechen zu unserem letzten Abenteuer, dem Bridge-Climb.

Bridge Climb auf die Sydney Harbour Bridge
Bridge Climb auf die Sydney Harbour Bridge

Dieses Erlebnis war wirklich ein nochmal sehr eindrucksvoller Abschluss unserer Reise.

Rückflug

8. Apr. 2003, Dienstag

9. Apr. 2003, Mittwoch


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